Man lernt nie aus: meine Ausbildung zum IPE-Kindercoach
Ich bin Erzieherin geworden, weil ich gemerkt habe, wie viel Freude es mir macht mit Kindern zu arbeiten und wie anstrengend aber auch erfüllend ein Job ist, der nicht „hinter dem Schreibtisch“ stattfindet.
In meinem Studium habe ich dann durch die Beschäftigung mit neuen Themen und Praktika in anderen Arbeitsfeldern festgestellt, dass mir die Arbeit mit einzelnen Kindern und Kleingruppen fast noch besser gefällt. Das Kind und seine Bedürfnisse wirklich sehen zu können und die Zeit zu haben, auf diese gezielt und intensiv einzugehen, das macht mir große Freude.
In meinem Studium der Kindheitspädagogik liegt der Fokus sehr stark auf dem Kind als „Akteur seiner eigenen Entwicklung“ und es wird oft davon gesprochen Kinder als „Seiende“ und nicht als „Werdende“ anzusehen. Das bedeutet umgangssprachlich, dass Kinder selbst häufig bereits genau wissen, was sie brauchen. Daher ist es essentiell ihre Wünsche und Bedürfnisse miteinzubeziehen und als Erwachsener nicht einfach über das Kind hinweg zu entscheiden, weil man glaubt sowieso zu wissen was jetzt „richtig“ ist.
Mit diesem Bild vom Kind und meinem Wunsch im beratenden Setting zu arbeiten habe ich länger überlegt mit welcher Weiterbildung ich mich noch gezielter auf diese Arbeitsweise vorbereiten könnte. Dabei bin ich auf das Kinder-und Jugendcoaching gestoßen:

Es ist keine Therapie oder Nachhilfe, es ist eine „Zwischenstufe“. Es ist ähnlich aufgebaut wie Coachings für Erwachsene, geht dabei aber speziell auf die Sorgen und Probleme von Kindern, zum Beispiel im Bereich Schule ein. Das Institut für Potenzialentfaltung (IPE) vertritt die Ansicht, dass Coaching eine Unterstützungsmaßnahme nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder sein sollte. Denn Kinder stehen heutzutage unter einen enormen Druck: der Schulalltag stellt hohe Ansprüche an sie, es herrscht Leistungsdruck in Bezug auf die weiterführenden Schulen und später dann im Hinblick auf die richtige Berufswahl. Dazu kommen häufig Ängste und Unsicherheiten beim Suchen und Finden des „eigenen Platzes“ in der Welt.
Bei all diesen Fragen kann ein Kinder- und Jugendcoaching ansetzen und diese Vielfalt hat mich sehr interessiert. Also gesagt, getan habe ich mich angemeldet und an der Weiterbildung diesen August teilgenommen. Die Methodik der Glaubenssatzarbeit und des „Inneren Dialogs“ finde ich besonders kraftvoll. Denn wie oft höre ich von Kindern den Satz „Ich kann das nicht!“ und wie wunderbar ist es, wenn man diese Überzeugung ins Positive umkehren kann! Natürlich gibt es immer Probleme und kein Kind wird von nun an nie mehr an sich zweifeln, aber es kommt doch auf die Erkenntnis an, dass niemand anderes als ich für meine Gedanken zuständig bin. Wenn ich mich und meine Stärken besser kenne und auch weiß, wie ich in welchen Situationen reagiere, dann kann ich meine Handlungsweisen erkennen und (wenn ich will) ändern.
Der Fokus auf den Ressourcen des Kindes und das Konzept der „Hilfe zur Selbsthilfe“ haben mich zusammen mit der Tatsache, dass alle Methoden wissenschaftlich fundiert und die Weiterbildung TÜV- zertifiziert ist überzeugt.
Im September wird noch ein weiterer Block folgen mit weiteren Methoden, auf den ich jetzt schon sehr gespannt bin.