Unsere Besuche in der Kita oder: „Wann kommt Lotti wieder?“

Durch die längeren Phasen des Lockdowns und die noch längeren Phasen des Homeschoolings oder des Wechselunterrichtes konnten Lotti und ich leider schon seit Monaten nicht mehr unserer Arbeit als Lesehund-Team nachgehen. Wir vermissen unsere Schüler, das Lesen und im Allgemeinen die „Schul-Atmosphäre“ sehr. 

Aber: Not macht ja bekanntermaßen erfinderisch und wir bieten unsere tiergestützten Angebote nun auch für Kinder im Kindergartenalter an. Im heutigen Blogbeitrag wollen wir euch erzählen, wie es dazu kam:

Am ersten Februar habe ich wieder festangestellt in einer Kita gestartet und hier haben meine Kollegen mit den Kindern ein Projekt zum Thema Tiere bearbeitet. Vor allem Haus- und Nutztiere wie das Huhn, die Katze und natürlich der Hund wurden besprochen. Als Abschluss hatten wir überlegt, dass es für die Kinder gerade in Zeiten wie diesen, in denen Ausflüge und alle anderen spannenden Highlights nicht umsetzbar sind, toll wäre, wenn ein „echter“ Hund zu Besuch kommen würde. Wie praktisch, dass ich da eine ausgebildete und erfahrene Pädagogin auf vier Pfoten kenne… 

So kam es, dass Lotti quasi als „Testlauf“ zunächst in einer einmaligen Aktion zu Besuch kam. Die Kinder haben sich riesig gefreut und vorher alle versprochen „ganz leise zu sein, damit der Lotti die Ohren nicht wehtun“. Es ist immer wieder erstaunlich wie sensibel und rücksichtsvoll schon die Kleinsten auf Tiere reagieren. Die wilden, ungestümen Kinder wurden zart und vorsichtig, während die schüchternen, zurückhaltenden Kinder aus sich herauskamen und stolz waren, wenn Lotti zuerst zu ihnen kam. 

Lotti gab alles, zeigte ihre Tricks, lief durch einen Tunnel aus Kinderbeinen, suchte die versteckten Leckerchen und zeigte in der Turnhalle wie schnell sie rennen kann. 

Neben all dem Spaß konnten wir eines der Ziele unserer Arbeit erreichen: die emotionale Intelligenz der Kinder fördern und einen Teil dazu beitragen, dass sie zu verantwortungsbewussten und respektvollen Erwachsenen werden, die sowohl an sich und die eigenen Stärken als auch an die Bedürfnisse anderer denken. 

Und da unser Projekt ein so großer Erfolg war und ich von nun an täglich Sätze wie „Wann kommt Lotti wieder?“ oder „Hier habe ich ein Bild für Lotti gemalt, damit sie bald wiederkommt.“ höre, werden wir von nun an regelmäßig auch in Kindergärten arbeiten!