Unsere Ausbildung zum tiergestützten Interventionsteam

Seit Lotti in mein Leben getreten ist, habe ich häufiger darüber nachgedacht eine tiefgehende Ausbildung im Bereich der tiergestützten Arbeit zu absolvieren. 

Geprägt durch mein Studium wollte ich vor allem aus wissenschaftlich belegter Sicht ergründen, wieso der Kontakt zu Tieren einen so positiven Effekt auf Menschen hat. Denn immer, wenn ich über dieses für mich so wichtige Thema geredet habe, hatte ich das Gefühl etwas Wichtiges zu „vergessen“. Natürlich ist es schön und gut von seinen eigenen Erfahrungen zu berichten, aber ich will eine absolute Expertin werden und meine Kenntnisse auch in einem Fachgespräch überzeugend darlegen können. 

Ich wünsche mir, dass ich die Leute von Aussagen wie „Das ist ganz schön für die Kinder!“ zu einer Aussage wie „Diese Interventionen bieten einen nachhaltigen, ganzheitlichen Lerneffekt und sollten unbedingt Teil einer Bildungsinstitution sein!“ bringen kann. 

Kurz gesagt: Ich will ein absoluter Profi auf diesem Gebiet sein, jemand der einfach alles über das Thema weiß. 

Gesagt, getan: Nach der Abgabe meiner Bachelorarbeit habe ich einen Weiterbildungsplatz bei „Animals helping handicapped“ bekommen. Dieses Weiterbildungsinstitut ist von der ISAAT („International Society for animal assisted Therapy“)https://isaat.org/de/home-2/ und der ESAAT („European Society for animal assisted Therapy“)https://www.esaat.org zertifiziert. Das ist vor allem aus dem Blickwinkel der Anerkennung und der inhaltlichen Qualität sehr wichtig. 

Meine Weiterbildung erstreckt sich insgesamt über anderthalb Jahre, umfasst 13 Module und beschäftigt sich mit allen möglichen Tieren. Von A wie Alpaka über H wie Hund zu P wie Pferd. 

Inzwischen habe ich die erste Klausur geschafft und es ist fast Halbzeit. 

Es ist wahnsinnig spannend und ich liebe es, neue Themen kennenzulernen und mir praktischen Input für unsere Arbeit einzuholen, aber puhh es ist auch wirklich anstrengend! 

Ich arbeite zu 80% und am Wochenende steht dann das Lernen an, manchmal habe ich schon darüber nachgedacht, wieso genau ich das nochmal mache. Vor allem dann, wenn ich nach der 45. Karteikarte keine Lust mehr auf das viele Schreiben habe oder mir (schon wieder!) nicht einfällt wann der Tierschutz ins Grundgesetz aufgenommen wurde. 

(Nur für den Fall: es war im Jahre 2002 im Artikel 20a. Erstaunlich spät wie ich finde, aber das ist wohl ein anderes Thema…) 

Wir werden sehen, wie es weitergeht; als Nächstes steht sowohl eine theoretische als auch eine praktische Interventionsplanung, eine weitere Klausur, ein Praktikumsbericht und eine Facharbeit an. 

Doch ich habe das Ziel vor Augen und hoffe, alles wird gut gehen! Ein bisschen Glück kann da aber sich auch nicht schaden. 🙂